Paketklebeband

Paketklebeband - eine aufregende Geschichte

Vom Klebeverband für den medizinischen Bereich über das Paketklebeband bis zum Träger digitaler Dateien. Paketklebebänder sind vielseitig einsetzbar, hinter ihnen liegt eine bewegte Geschichte und eine aufregende Zukunft. Als Erfinder von Paketklebebänder gilt der Deutsche Oscar Troplowitz, der auch für den Labello-Stift und die Nivea-Creme verantwortlich ist. Er entwickelte 1901 einen Klebeverband, der heute noch unter dem Namen Leukoplast bekannt ist. Dieses Klebeband (Pflaster) bestand hauptsächlich aus Gewebe, dass sich flexibel den unterschiedlichsten Formen anpassen konnte. Diese praktische Klebeform wurde bereits in seinen frühen Anfängen von Verbrauchern "zweckentfremdet", da es auch hervorragend zum Zusammenhalten diverser Gegenstände geeignet war.

Richard G. Drew experimentierte zwei Jahre mit unterschiedlichen Stoffen und Klebematerialien, bis er 1925 ein Krepp-Papier präsentierte, welches lediglich an den Rändern mit klebenden Stoffen versehen war. Ursprünglich sollte diese Erfindung Anwendung in der Autoindustrie finden. Diese klagte nämlich darüber, dass es schwierig gewesen sei, bei der Lackierung von Autos diejenigen Teile abzudecken, die nicht lackiert werden sollten. Leider brachte Drews Erfindung nicht den versprochenen Erfolg. Den richtigen Weg für das noch heute bekannte Paketklebeband sollte jedoch von eben diesem Drews kommen. Dieser entwickelte bis 1930 das erste transparente Klebeband. Entscheidende Weiterentwicklungen erfolgten durch die deutsche Firma Beiersdorf, deren Klebeband den Namen „Tesa“ erhielt. Die Erfindung für den Tischabroller für Klebeband geht ebenfalls auf Beiersdorf zurück.

Bis heute hat sich eine große Vielzahl an Klebebändern oder Paketbändern entwickelt. Insbesondere die bedruckten Paketbänder erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Warnbänder können allen am Versand eines Paketes beteiligten Händen ganz unmissverständlich deutlich machen, ob der Inhalt zerbrechlich ist oder ob es sich um empfindliche Elektronik handelt. Den Vorteil der bedruckten Paketklebebänder hat aber auch der Marketing-Bereich entdeckt. Firmennamen auf Paketklebebänder sind seither keine Seltenheit mehr auf Paketen.

Der Aufbau des Paketklebebandes

Die für das Paketklebeband angegebene Klebekraft gibt an, wie groß die Kraft sein muss, um Paketklebebänder wieder von der beklebten Stelle zu befreien. Die Reißkraft hingegen gibt an, welches Gewicht das Paketklebeband tragen kann, während die Reißdehnung Aussagen darüber trifft, um wie viel Prozent sich das Paketklebeband dehnen kann, bevor es reißt. Klebebänder werden in den unterschiedlichsten Größen hergestellt. Paketklebebänder aber werden am häufigsten mit einer Breite von 5 cm und einer Länge von 66 m hergestellt. Insbesondere die Breite eignet sich für das feste Verschließen von Paketen ausgezeichnet.

Neben dem Paketklebeband finden Klebebänder aber auch im Trockenbau, Sanitärbereich oder im Dachdeckerhandwerk Anwendung. Hier ist neben der Klebekraft auch die Isolierfähigkeit ein entscheidender Faktor für die Verwendbarkeit. In der Regel werden für Paketklebebänder Folien aus Kunststoff mit Klebstoffen beschichtet. Die Basisfolie besteht entweder aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polypropylen (PP). PVC Paketbänder sind zwar nicht so günstig wie das PP Paketband, weisen jedoch eine sehr hohe Klebekraft und Reißfestigkeit auf. Für sehr schwere Kartons oder Pakete werden Paketklebebänder verwendet, die mit Filamentfasern verstärkt werden. Es handelt sich dabei um Textilfasern, die die Reißfestigkeit von einem Paketklebeband enorm erhöhen können.

Acrylatdispersion, Hotmelt oder Naturkautschuk sind die Klebstoffe die am häufigsten verwendet werden. Paketklebebänder mit Klebestoff aus Acrylat können aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit auch für das maschinelle Verpackungsverfahren verwendet werden. Hotmelt ist ein lösungsfreier Kleber. Naturkautschuk ist, wie der Name bereits verrät, das ökologischste Klebemittel. Typischerweise sind Paketklebebänder transparent, braun oder aber weiß. Für eine bessere Handhabung empfiehlt sich die Verwendung eines Abrollers. Das Paketklebeband entfaltet seine volle Wirkung bei einer Raumtemperatur von 18 bis 20°C. Bei Temperaturen unter 5 °C verschlechtert sich die Klebefähigkeit, so dass Pakete nicht mehr sicher verpackt sind.

Die Zukunft der Klebebänder

Durch Zufall entdeckten 1998 Matthias Gersprach und Steffen Noehte die Fähigkeit des Tesa-Klebebands, digitale Daten zu speichern. Aus einem Spaß heraus zielten beide Physiker mit einem Laser auf ein Klebeband. Dabei entdeckten sie, dass es möglich ist, mit einer Laserstrahlung digitale Daten zu speichern. Diese bahnbrechende Entdeckung soll in nicht allzu ferner Zukunft in der Lage sein, zwei bis drei Gigabyte Speicher zur Verfügung zu stellen. Die wissenschaftliche Entwicklung ist jedoch soweit, dass dieses Speichermedium insbesondere für den Fälschungsschutz eingesetzt werden kann. Auf gerade einmal 1 mm² sollen verschlüsselte Informationen über das Produkt gespeichert werden können, die mit einer speziellen Software wieder entschlüsselt werden. In Zukunft könnten so Barcodes überflüssig werden.